Fahrsport Begeisterung

(Text aus der Araber Weltweit von Heidrun Schmitz)

An die Leinen fertig, los: Mit einem eleganten Arabergespann sind Ihnen nicht nur die bewundernden Blicke von Passanten sicher, sondern Sie erweitern den Alltag von sich und Ihrem Pferd um eine spannende Leidenschaft. Lesen Sie wie Zwei- und Vierbeiner fit für die Kutsche werden und in welcher Fahrsport-Disziplin der Araber Aussicht auf Pokale hat. Ab und zu begegnet man einen solchen Blickfang auf einer Schauveranstaltung oder sieht das Gespann auf einem Feldweg vorbeidüsen. Im nationalen und internationalen Spitzensport fahren allerdings nur die Argentinier (Herrn von Buchholz) mit Arabern. In den drei Teilen der kombinierten Wertung von Championaten - Dressur, Gelände- und Kegelfahren – bekommt die Rasse meistens auf dem Viereck Punktabzüge. „Araber sind ideale Fahrpferde für den Freizeitbereich und den Diatanzsport. Auch für das Gelände und beim Hindernisfahren sind sie gut geeignet und bringen nicht weniger Potenzial als andere Rassen mit“, sagt Rudolf Temporini, Fahrlehrer, Richter und Parcourschef bis zur höchsten Klasse. „Im großen Sport scheitern Araber in der Dressur. Für eine Prüfung auf S-Niveau fehlen dieser Rasse einfach die Gänge.“

Ein Manko, das auch überzeugte Araber-Fahrer erkennen. Gerhard Okratzka, der das silberne Fahrabzeichen hat, fährt seit Jahren zwei- und vierspännig mit Shagya-Arabern: „In schweren Dressurprüfungen kann ein Araber einfach nicht so gut abschneiden wie beispielsweise ein Oldenburger. Dafür sind Araber extrem schnell und wendig und können in den Hindernissen andere abhängen.“ Grundsätzlich eignet sich fast jedes gesundes Pferd zum Fahren. Falls nicht ein Profi anspannt, ist es empfehlenswert weder besonders nervöse noch besonders träge Pferde einzusetzen. Bei den Arabern ist es laut Okratzka trotzdem nicht immer einfach, ein geeignetes Fahrpferd zu finden. „Meiner Meinung nach werden Araber nicht mehr genug auf Leistung gezüchtet. Es nützt nichts, dass ein Pferd schön ist – wenn er klar im Kopf ist und Leistung bringt, ist es mir persönlich auch egal, wenn es ein Knickohr hätte. Viele Araber sind nicht zugfest genug. Kein Wunder, wenn sie eine so schmale Brust haben, dass man fast ein Geschirr in Shetlandpony-Größe nehmen muss“, so Okratzka. „Oberste Regel beim Fahren mit Arabern ist, dass du ihr Vertrauen gewinnen musst. Araber sind unglaublich weich im Maul und sehr intelligent – wenn man sie nicht sensibel genug anfasst, beschließen sie unter Umständen mitten im Hindernis, nicht mehr mitzumachen. Wenn man ihr Vertrauen einmal hat, arbeiten sie dafür fantastisch mit.

Beim Fahren ist Teamgeist gefragt. Das gilt nicht nur für die Vier-, sondern auch für die Zweibeiner. Aus Sicherheitsgründen sollte immer ein Helfer dabei sein. Je nachdem, wie groß das Gespann ist, sind schon vor dem Losfahren viele helfende Hände nötig. Aufwand, der auch positive Seiten hat. „Fahren ist ein ideales Hobby für die ganze Familie“, so Okratzka.

Egal ob Sie sich für Dressur-, Distanz- oder Freizeitfahren entscheiden – eine solide Ausbildung brauchen Pferd und Fahrer in jedem Bereich. Bevor Sie sich alleine auf den Bock setzen, ist die Absolvierung eines Fahrlehrgangs empfehlenswert. „ Es ist unverantwortlich, sich ohne solide Ausbildung auf den Bock zu setzen und loszufahren. Besonders gefährlich wird es, wenn Reiter ihr Pferd „mal eben“ einfahren wollen. Dieser Job gehört in die Hände eines Fachmanns“, warnt Rudolf Temporini. Doch der Aufwand lohnt sich: Ich kann nur Werbung für das Fahren mit Arabern machen“, sagt Feldpausch. „Probieren Sie es einfach mal aus! Wenn ich auf dem Wagen stehe und durch den Wald fahre, muss ich vor Freude manchmal jauchzen.

Araber Fahrsport